Karl-Josef Kohl - Gestern und Heute

Gerne nutze ich diese Plattform, um vorab meine persönlichen Gedanken an Karl-Josef Kohl zu richten. 48 Jahre Kommunalpolitik, 13 Jahre Bürgermeister, 14 Jahre Jugendarbeit im Sport, 60 Jahre herausragender Unternehmensaufbau, Ehrenbürger....
Beeindruckende Meilensteine eines engagierten Mannes. Sind das die Andenken, die der Nachwelt erhalten bleiben? In nüchternen Statistiken sicherlich. Doch reicht das? Wird ihm das allein gerecht? Nein!
Es fehlen die Eigenschaften...
die mir und seinen Weggefährten ewig in Erinnerung bleiben und ihn als Mensch beschreiben. Als Vaterfigur begleitete er unzählige jugendliche Fußballer auf ihrem Weg. Er erfreute sich an deren Entwicklung und feierte gemeinsam mit ihnen Erfolge. Als Freund, den man nachts anrufen konnte, wenn man ihn brauchte. Er war da und half mit einem Lächeln im Gesicht. Als Unterstützer und Gesprächspartner, der durch seine Art den richtigen Weg ebnete. Als unermüdlicher Kämpfer für Nachhaltigkeit. Halbfertiges war nicht sein Ding. Damit profilieren wollte er sich nie, allein sein Wirken entlohnte ihn automatisch mit Anerkennung und Würdigung.
Heute mit 81 Jahren, sollte man meinen, dass ihn das alles nicht mehr so interessiert und er es umso ruhiger angehen lässt. Eben nicht..
Mein Wunsch ihn zu treffen, um seine Einschätzungen und Meinungen zur aktuellen Politik und Kommunalpolitik in Urbar, sowei seines persönlichen Befindens einzuholen, machte mir unverblümt klar: Karl-Josef Kohl ist voller Elan, informiert und wie man ihn kannte, voller Tatendrang. Mein Bemühen ihn in einem Frage - Antwort Rhythmus zu interviewen war eher nicht umzusetzen. Er war sofort in seinem Element, beschrieb umgesetzte Projekte und Vorhaben detailgetreu, nannte Namen von damals, beschrieb politische Gegner und Gleichgesinnte, als wäre es gestern gewesen. 
Gewürzt mit seinen lustigen Anekdoten lauschte ich ihm gebannt. Ich musste nicht mehr viel fragen. Meine Antworten bekam ich zwangsläufig, die ich hiermit zusammenfasse.
Karl-Josef Kohl fühlt sich zwar nicht als Polit-Rentner, doch fehlt ihm etwas. Für ihn war es immer interessant etwas zu bewerkstelligen, in einer Sache drin zu stecken. Heute ist er unbeteiligt und nur noch in einer beobachtenden Position. Seinen Einfluss aufzugeben war zwar ein bewusster, aber ein schwieriger Prozess. Beeindruckt zeigte er sich über die zurückliegende CDU-Vorsitzendenwahl und die damit zusammenhängende Entscheidung zur Kanzlerkandidatur. Diese Kommunikation miteinander nennt er gelebte Demokratie. Daran sollten sich in Zukunft alle orientieren. Vom Bund bis in die Kommunen. Karl-Josef Kohl lobt die stark verbesserte Infrastruktur in Urbar, die es zu erhalten gilt. Und dies nach seinem Credo ohne unnötige Schulden zu machen. Die Orientierung für die Zukunft übernehmen jetzt andere, doch sollte man sich anbahnende Wirtschaftskrisen und deren Auswirkungen auf eigene Entscheidungen spiegeln. Politische Ränkespiele gab es früher in Urbar und es wird sie auch in Zukunft geben. Jede Partei schreibt sich gerne Erfolge auf die Fahnen, ob sie selbst erreicht wurden oder nicht. 
Das gehört dazu und macht die Angelegenheit umso spannender. Hier gilt sein Appell all denen, erzielte Erfolge auch strategisch für sich nutzen zu müssen. Intensive Öffentlichkeitsarbeit, starke, konstruktive und publizierte Oppostionsarbeit schaden für das eigene Image dabei nicht. Fähige, junge Leute mit politischem Interesse sind heute rar gesät. Wer diese in seine Reihen integrieren kann wird politisch erfolgreich bleiben und die notwendigen Stimmen bei einer Wahl erhalten. 
Die Frage nach seinen persönlichen Planungen und Zielen beantwortet Karl-Josef Kohl kurz und bündig. "Ich bin diesbezüglich glücklich". Er ist stolz auf seine zwei Kinder, die ihren Weg gemacht haben. Doch..Eins wünscht er sich noch, dass der FC Urbar nochmal in die A-Klasse aufsteigt. Der Fussball lässt ihn auch heute noch nicht los. Deshalb engagiert er sich als Vorsitzender des Fördervereins. 
Nach diesem Treffen fühle ich mich bestätigt, das Gespräch mit ihm gesucht zu haben. Stolz fühle ich mich, mit ihm in der Freien Liste lange zusammen gearbeitet zu haben. Traurig bin ich, dass er nicht mehr so oft dabei ist. Geeinigt haben wir uns darauf, diese Gespräche regelmäßig zu führen.
Bis dahin Karl-Josef